Anforderungsmanagement

Software für Manager Teil 6 Anforderungsmanagement

vg

In diesem Teil beschäftigen wir uns mit dem Anforderungsmanagement. Das wir im Übersichts-Teil (Software für Manager 2) wie folgt beschrieben haben:

Anforderungsmanagement: Klare Kommunikation der Anforderungen und Erwartungen an das Team, um Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass das Endprodukt den Bedürfnissen der Stakeholder entspricht.

Anforderungsmanagement kann auf verschiedene Probleme stoßen, die den Erfolg eines Projekts gefährden. Hier sind einige der häufigsten Herausforderungen:

Unklare Anforderungen

Wenn die Anforderungen nicht klar definiert sind, kann es zu Missverständnissen und Fehlentwicklungen kommen. Hierbei ist zu beachten, das nicht nur das jetzige Team den Text versteht, sondern auch zukünftige, externe Stellen (Zertifizierung z.B.).

Änderungen der Anforderungen

Ständige Änderungen während des Projekts können zu Verzögerungen und Kostensteigerungen führen. Es ist wichtig, ein effektives Änderungsmanagement zu haben. Daraus leitet sich ab, dass die Anforderungen möglichst früh erstellt werden.

Stakeholder-Kommunikation

Eine unzureichende Kommunikation zwischen den verschiedenen Stakeholdern kann dazu führen, dass wichtige Anforderungen übersehen werden. Hier sind wir wieder bei der Kommunikation, dem A und O der SW-Entwicklung. Siehe hierzu auch das Stakeholder-Management.

Priorisierung der Anforderungen

Nicht alle Anforderungen sind gleich wichtig. Schwierigkeiten bei der Priorisierung können dazu führen, dass Ressourcen ineffizient eingesetzt werden. Wichtig dabei: Auch C-Prioritäten müssen erledigt werden!

Dokumentation

Eine unzureichende oder fehlende Dokumentation der Anforderungen kann spätere Überprüfungen und die Nachverfolgbarkeit erschweren.

Technologische Veränderungen

Neue Technologien können die ursprünglichen Anforderungen beeinflussen oder neue Anforderungen erzeugen, die nicht vorhergesehen wurden. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass nichts so stetig ist, wie die Veränderung an sich. Also ein Abschluss der Anforderungsphase gibt es in der Praxis nicht wirklich. Es ist mehr so, das 98% der Anforderungen statisch sind und die anderen 2 % sich weiterhin ändern. Das sollte man in der Planung und im Tagesgeschäft berücksichtigen.

Testbarkeit der Anforderungen

Anforderungen müssen so formuliert sein, dass sie testbar sind. Wenn dies nicht der Fall ist, kann die Qualität des Endprodukts leiden. Ich möchte es sogar soweit ausformulieren. Ohne Testbarkeit der Anforderung ist die Anforderung wertlos und die Qualität nicht haltbar.

Um diese Themen zu lösen, sind regelmäßige Meetings, klare Dokumentationsstandards (Templates sind hilfreich) und ein gut durchdachtes Änderungsmanagement (wer, was, wann?) wichtig.

Anforderungsmanagement

Warum ist professionelles Anforderungsmanagement entscheidend für den Projekterfolg?

Ein strukturiertes Anforderungsmanagement reduziert Missverständnisse, verhindert unnötige Änderungen und minimiert Projektrisiken. Es sorgt für Klarheit, bessere Planung und ermöglicht eine höhere Qualität sowie Termintreue in der Softwareentwicklung.

Was versteht man unter Anforderungsmanagement in der Softwareentwicklung?

Anforderungsmanagement ist der systematische Prozess zur Erfassung, Dokumentation, Analyse, Priorisierung, Validierung und Pflege von Anforderungen an eine Softwarelösung. Ziel ist es, alle Stakeholder-Bedürfnisse frühzeitig zu erfassen und über den gesamten Lebenszyklus eines Projekts hinweg nachvollziehbar und steuerbar zu machen.

Welche Methoden und Techniken werden im Anforderungsmanagement eingesetzt?

Zu den gängigen Methoden zählen: Interviews mit Stakeholdern Workshops und Brainstormings Use Cases und User Stories Prototyping Modellierung mit UML oder BPMNDiese Techniken helfen, Anforderungen klar und verständlich zu dokumentieren und zu validieren.

Welche Rolle spielt das Anforderungsmanagement in agilen Projekten?

Auch im agilen Umfeld ist Anforderungsmanagement zentral – jedoch iterativ und flexibel. Anforderungen werden in Form von User Stories verwaltet, regelmäßig im Product Backlog priorisiert und im Sprint Planning konkretisiert. Die enge Zusammenarbeit mit dem Product Owner ersetzt dabei klassische Lasten-/Pflichtenhefte.

Welche Tools unterstützen ein professionelles Anforderungsmanagement?

Beliebte Tools sind: Atlassian Jira + Confluence IBM Engineering Requirements Management DOORS Microsoft Azure DevOps Polarion ALM Modern Requirements4DevOpsDiese Tools bieten Funktionen zur Versionskontrolle, Nachverfolgbarkeit, Priorisierung und Zusammenarbeit.

Welche typischen Fehler treten im Anforderungsmanagement auf – und wie lassen sie sich vermeiden?

Typische Fehler sind: Unklare oder widersprüchliche Anforderungen Fehlende Stakeholder-Einbindung Keine Versionierung von Änderungen Unzureichende Dokumentation Diese lassen sich durch strukturierte Prozesse, geeignete Tools und Schulungen des Teams vermeiden.

Wie können Anforderungen priorisiert werden?

Gängige Methoden zur Priorisierung sind: MoSCoW-Methode (Must, Should, Could, Won’t) Kano-Modell Business Value Scoring WSJF (Weighted Shortest Job First) – besonders im SAFe-Framework gebräuchlich.

Wie lässt sich das Änderungsmanagement bei Anforderungen effizient gestalten?

Durch den Einsatz von Tools wie Jira, Confluence oder IBM DOORS können Änderungen versioniert und nachvollzogen dokumentiert werden. Eine klare Change-Request-Prozedur und regelmäßige Reviews sorgen dafür, dass Änderungen gezielt bewertet und implementiert werden.

Wie wird die Qualität der Anforderungen sichergestellt?

Die Qualität steigt durch klare, vollständige, überprüfbare, konsistente und realisierbare Anforderungen. Techniken wie SMART-Kriterien, Peer Reviews und die Validierung mit Stakeholdern helfen, qualitativ hochwertige Anforderungen zu erzeugen.

Wie wird zwischen funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen unterschieden?

Funktionale Anforderungen beschreiben, was ein System tun soll (z. B. Login-Funktion, Suchfunktionen).Nicht-funktionale Anforderungen beschreiben wie das System arbeiten soll (z. B. Performance, Sicherheit, Skalierbarkeit, Usability).

Weiter im nächsten Teil