SOLID Prinzipien

SOLID: Prinzip in der Programmierung

SOLID ist ein Akronym, das fünf grundlegende Prinzipien beschreibt, die Softwareentwickler dabei unterstützen sollen, qualitativ hochwertigen und wartbaren Code zu schreiben. Diese Prinzipien wurden von Robert C. Martin (auch bekannt als „Uncle Bob“) formuliert und sind heute weit verbreitet in der objektorientierten Programmierung. Die fünf Prinzipien von SOLID sind:

Prinzip der einzigen Verantwortung

Single Responsibility Principle (SRP) – Prinzip der einzigen Verantwortung: Dieses Prinzip besagt, dass eine Klasse nur eine einzige Verantwortung haben sollte, also nur für eine bestimmte Aufgabe zuständig sein sollte. Eine Klasse sollte nicht mehrere, unabhängige Aufgaben übernehmen, da dies den Code unübersichtlich und schwer wartbar macht. Wenn sich die Anforderungen an eine Klasse ändern, sollte dies nur die Funktionalität betreffen, für die sie verantwortlich ist. Dadurch wird der Code flexibler und leichter zu testen.

Prinzip der offenen/geschlossenen Software

Open/Closed Principle (OCP) – Prinzip der offenen/geschlossenen Software: Laut diesem Prinzip sollten Softwarekomponenten so gestaltet sein, dass sie für Erweiterungen offen, aber für Modifikationen geschlossen sind. Das bedeutet, dass man bestehende Codeabschnitte nicht ändern sollte, um neue Funktionen hinzuzufügen, sondern stattdessen Erweiterungen über Vererbung oder Schnittstellen ermöglichen sollte. So bleibt der Code stabil und neue Funktionalitäten können problemlos integriert werden, ohne dass bestehende Teile des Systems gefährdet werden.

Prinzip der Liskovschen Substitution

Liskov Substitution Principle (LSP) – Prinzip der Liskovschen Substitution: Dieses Prinzip besagt, dass Objekte einer abgeleiteten Klasse problemlos an Stellen eingesetzt werden können, an denen Objekte der Basisklasse erwartet werden, ohne dass das Verhalten des Programms unerwartet verändert wird. Es erfordert, dass abgeleitete Klassen alle Funktionalitäten ihrer Basisklassen korrekt erben und dabei die ursprünglichen Erwartungen an das Verhalten nicht verletzen.

Prinzip der Schnittstellenaufspaltung

Interface Segregation Principle (ISP) – Prinzip der Schnittstellenaufspaltung: Dieses Prinzip empfiehlt, dass Schnittstellen klein und spezifisch gehalten werden sollten, anstatt große, allgemeine Schnittstellen zu schaffen. Eine Klasse sollte nur die Methoden einer Schnittstelle implementieren müssen, die sie tatsächlich benötigt. Dies reduziert die Kopplung und sorgt dafür, dass Änderungen an einer Schnittstelle nicht unnötige Änderungen in anderen Klassen erfordern.

Prinzip der Abhängigkeitsumkehr

Dependency Inversion Principle (DIP) – Prinzip der Abhängigkeitsumkehr: Das Dependency Inversion Principle fordert, dass hochrangige Module nicht von niedrigrangigen Modulen abhängen, sondern beide von Abstraktionen (wie Interfaces) abhängen. Weiterhin sollten Abstraktionen nicht von Details abhängen, sondern Details von Abstraktionen. Dieses Prinzip fördert die Entkopplung der Softwarekomponenten und macht den Code flexibler und testbarer.

Insgesamt helfen die SOLID-Prinzipien, den Code klarer und wartbarer zu gestalten, indem sie die Modularität und Flexibilität erhöhen und gleichzeitig die Komplexität reduzieren. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Softwareentwicklung, insbesondere bei größeren Projekten, die langfristig gepflegt und erweitert werden müssen.

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