Hast du dich jemals dabei erwischt, stundenlang zu programmieren, aber am Ende des Tages das Gefühl zu haben, dass nichts wirklich Substanzielles erreicht wurde? Genau das war lange Zeit mein Problem. Ich neigte dazu, die Dinge unnötig zu verkomplizieren, strebte ständig nach Perfektion und ließ mich leicht ablenken. Aber nach vielen Versuchen und Fehlern habe ich herausgefunden, dass meine Produktivität regelrecht durch die Decke ging, sobald ich bestimmte Gewohnheiten losließ! Im Laufe der Zeit habe ich sieben Gewohnheiten im Leben als Programmierer erkannt, die ich abgelegt habe, und die einen enormen Unterschied in meinem Arbeitsablauf gemacht haben. Vielleicht helfen sie auch dir, deine eigene Programmier-Routine zu verbessern. Hier sind die sieben Gewohnheiten, die ich abgelegt habe, und die einen echten Unterschied in meiner Produktivität ausgemacht haben – und sie könnten auch dir dabei helfen, deinen Workflow zu optimieren.
1. Gewohnheit, Perfekten Code Schreiben zu Wollen
Früher dachte ich, dass ich kein guter Entwickler sei, wenn mein Code nicht fehlerfrei war. Spoiler: Das ist nicht wahr! Der Perfektionismus hat mich blockiert und ließ mich Stunden mit Dingen verschwenden, die eigentlich nicht wichtig waren. Ich legte viel zu viel Wert auf Details, anstatt den Fokus auf das Gesamtbild zu richten. Heute habe ich gelernt, Unvollkommenheit zu akzeptieren — denn Code kann immer wieder überarbeitet und verbessert werden. Der wahre Schlüssel liegt darin, etwas funktionierendes zu schaffen und es dann im Laufe der Zeit zu optimieren. Es geht nicht darum, sofort alles perfekt zu machen, sondern einen funktionalen Ausgangspunkt zu haben, von dem aus man weiterarbeiten kann. Diese Veränderung hat meine Herangehensweise an das Programmieren revolutioniert, und ich fühle mich viel produktiver, wenn ich den Druck des Perfektionismus loslasse.
2. Gewohnheit, Lösungen überdimensionieren
Früher schrieb ich eine 200-zeilige Funktion, obwohl 50 Zeilen völlig ausgereicht hätten. Ich dachte, dass mehr Code immer bessere Lösungen bedeutet — auch das war wieder ein Fehler! Heute halte ich alles so einfach wie möglich. Wenn du damit beginnst, das Kernproblem zu lösen, fügt sich der Rest meistens ganz von selbst. Ich habe gelernt, dass Einfachheit die höchste Form der Raffinesse ist, wie Leonardo da Vinci einmal sagte: „Einfachheit ist die ultimativen Raffinesse.“ Es geht nicht darum, den kompliziertesten und umfangreichsten Code zu schreiben, sondern das Problem effizient und auf den Punkt zu lösen. Dieser Ansatz hat meine Arbeitsweise stark vereinfacht und mir geholfen, viel produktiver zu sein, ohne mich in unnötigen Details zu verlieren. Klarheit und Effizienz sind jetzt meine Prioritäten.
3. Gewohnheit, Refactoring zu Vermeiden
Früher hatte ich große Angst davor, alten Code noch einmal anzufassen. Es fühlte sich an wie der Versuch, eine TV-Show noch einmal anzusehen, von der ich wusste, dass sie ein schlechtes Ende hat. Aber Refactoring ist der Prozess, in dem das wahre Wachstum stattfindet. Man geht zurück zu seinen alten Fehlern, analysiert sie und bereinigt sie. Es geht nicht um Scham oder das Gefühl, versagt zu haben — es geht darum, aus seinen Fehlern zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern. Heute verstehe ich, dass Refactoring nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine wertvolle Gelegenheit zur Weiterentwicklung ist. Jeder Schritt zurück, den ich mache, um meinen Code zu überarbeiten, hilft mir, bessere Lösungen zu finden und zu verstehen, warum bestimmte Entscheidungen nicht optimal waren. Dieser Prozess hat mir geholfen, sowohl meine Fähigkeiten als Entwickler als auch die Qualität meines Codes erheblich zu steigern. Refactoring ist ein Zeichen des Wachstums, nicht des Versagens.
4. Gewohnheit, Multitasking zu Betreiben
„Ich kann gleichzeitig programmieren und E-Mails checken, kein Problem.“ — Das war eine Lüge, die ich mir früher selbst erzählt habe. In Wirklichkeit verlangsamte mich Multitasking nur. Ich dachte, ich könnte mehrere Dinge gleichzeitig erledigen und trotzdem produktiv bleiben, aber das führte eher zu mehr Fehlern und längeren Arbeitszeiten. Heute konzentriere ich mich auf jeweils eine Aufgabe und plane feste „Deep Work“-Phasen für das Programmieren ein. Diese ununterbrochene, fokussierte Arbeitszeit hat meine Produktivität enorm gesteigert und mich viel schneller gemacht — ich würde sagen, mindestens zehnmal schneller! Indem ich mich auf eine Aufgabe zur gleichen Zeit konzentriere, kann ich meine Energie gezielt darauf ausrichten, das beste Ergebnis zu erzielen, anstatt meine Aufmerksamkeit ständig zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herzuwerfen. Diese Veränderung hat nicht nur meine Arbeitsgeschwindigkeit, sondern auch die Qualität meiner Arbeit verbessert.
5. Gewohnheit, Dokumentation zu Ignorieren
Früher dachte ich, dass ich mir alles merken würde — bis ich es irgendwann nicht mehr konnte. Die Ignorierung der Dokumentation war mein größter Fehler. Ich übersah oft die Bedeutung von klaren Notizen und Erläuterungen und dachte, dass ich mich später schon daran erinnern würde. Doch das hat mich immer wieder Zeit und Nerven gekostet. Heute nehme ich mir bewusst ein paar Minuten, um meine Arbeit zu dokumentieren. Diese kleinen Aufzeichnungen sparen mir (und meinem zukünftigen Ich) Stunden des Grübelns und der Fehlersuche. Wenn ich später auf meinen Code zurückkomme, weiß ich genau, was ich mir dabei gedacht habe, und kann viel schneller weiterarbeiten. Glaub mir, du wirst dir selbst dankbar sein, wenn du diese Gewohnheit annimmst. Eine gute Dokumentation ist nicht nur eine Hilfe für andere, sondern vor allem für dich selbst, wenn du dich später wieder in deinen eigenen Code einarbeiten musst.
6. Gewohnheit, Keine Hilfe zu Suchen
Früher hatte ich das Gefühl, dass es mich schlecht aussehen ließ, um Hilfe zu bitten, weil ich dachte, es würde bedeuten, dass ich nicht genug weiß. Ich wollte nicht als unerfahren oder unkompetent wahrgenommen werden, also versuchte ich, alles alleine zu lösen. Doch was ich schließlich erkannt habe, ist, dass das Stellen der richtigen Fragen eine Stärke ist. Heute zögere ich nicht mehr, meine Kollegen oder die Community um Rat zu fragen. Zwei Köpfe sind immer besser als einer! In der Programmierwelt gibt es so viel Wissen und Erfahrung, die man durch das Austausch mit anderen gewinnen kann. Indem ich regelmäßig Fragen stelle, habe ich nicht nur schneller Lösungen gefunden, sondern oft auch neue Perspektiven und effizientere Methoden entdeckt. Es ist ein Zeichen von Weisheit, sich bei Bedarf Unterstützung zu holen, anstatt sich unnötig durch schwierige Probleme zu quälen. Hilfe anzunehmen, hat meine Arbeit und meine Fähigkeiten enorm bereichert.
7. Gewohnheit, Mich Selbst zu Überarbeiten
Es gab Tage, an denen ich 10–12 Stunden am Stück programmiert habe, in der festen Überzeugung, dass ich dadurch besonders produktiv bin. Doch in Wirklichkeit habe ich mich selbst ausgebrannt. Die langen Stunden vor dem Bildschirm führten dazu, dass meine Konzentration nachließ und ich weniger effektiv arbeitete. Heute setze ich klare Grenzen, nehme regelmäßige Pausen und höre auf, sobald mein Gehirn eine Pause braucht. Ich habe gelernt, dass es nicht darum geht, hart zu arbeiten, sondern klug zu arbeiten. Durch gezielte Erholung und eine ausgewogene Arbeitsweise kann ich viel produktiver sein, ohne mich dabei zu erschöpfen. Pausen sind keine Zeitverschwendung — im Gegenteil, sie helfen mir, frischer und kreativer an die Arbeit zurückzukehren. Diese Veränderung hat nicht nur meine Produktivität, sondern auch mein Wohlbefinden erheblich verbessert. Qualität kommt nicht durch Überarbeitung, sondern durch das richtige Maß an Arbeit und Erholung.
Fazit
Indem ich diese Gewohnheiten abgelegt habe, bin ich nicht nur produktiver, sondern genieße das Programmieren auch viel mehr. Es ist eine Reise, und wahrscheinlich wirst du auf deinem eigenen Weg ebenfalls Gewohnheiten entdecken, die verbessert oder verändert werden müssen. Aber die wichtigste Erkenntnis hier ist, dass Produktivität nicht bedeutet, mehr zu tun — sondern das zu tun, was wirklich wichtig ist, auf eine Weise, die für dich funktioniert.
Wenn du dich in dieser Geschichte wiedererkennen kannst, klatsche in die Hände und schreibe eine Nachricht, um mir deine Gedanken mitzuteilen. Ich würde gerne wissen, wie du mit deinen eigenen Gewohnheiten und Herausforderungen im Programmieren umgehst!